Die artothek Hannover eröffnet neu im KUBUS

Am Samstag, den 27. Januar, ist es soweit: Die artothek Hannover öffnet im UG des KUBUS ihre Türen für alle, die Kunst lieben, Kunst fördern und vor allem Kunst ausleihen und in den eigenen vier Wänden genießen möchten.

„Es fühlt sich ‘angekommen‘ an“, sagt Anke Pauli, Gründerin und Geschäftsführerin der artothek Hannover. „Zufall und Glück spielten in der 10jährigen Geschichte der artothek Hannover immer eine Rolle. Der KUBUS war von Anfang Teil meiner Vision für die artothek in Hannover. Kunst, Kunstvermittlung und Kunstförderung haben hier eine besondere Tradition. Dass wir jetzt auch hier sein dürfen, ist das Ergebnis einer von Anfang an guten Kooperation mit der Stadt Hannover. Wir möchten diesen Ort um ein zusätzliches Angebot bereichern.“

Das sieht auch Anne Prenzler so, Leiterin Kulturförderung und städtische Galerie Kubus. „Die artothek Hannover leistet einen wunderbaren Beitrag zum kulturellen Leben der Stadt Hannover. Sie verleiht nicht nur Kunst, sondern ist ein lebendiger Ort der Begegnung, ein Erfahrungsraum, der originale Kunst unmittelbar erfahrbar macht. Darüber hinaus erweitert die artothek Hannover die Kunstförderung der Landeshauptstadt, indem sie die Werke junger Künstler:innen aufnimmt und so bekannt macht.“

Die neuen Räumlichkeiten in der ehemaligen Galerie vom Zufall und vom Glück in unmittelbarer räumlicher Nachbarschaft zur städtischen Galerie KUBUS erfüllen ideale Bedingungen für den Betrieb der artothek Hannover: Sie bieten ausreichend Platz für die Präsentation der Kunstwerke, liegen im Herzen der Stadt, sind gut zu erreichen, barrierefrei und zudem eine hervorragende Basis für die Vernetzung der artothek mit der regionalen Kunstszene.

Mehr als 600 Kunstwerke enthält das Portfolio der artothek: Malerei, Grafiken, Collagen, Fotoarbeiten und Plastiken. Den Grundstock bildet das Werk der sogenannten Malerkünstler, Menschen mit körperlichen und seelischen Beeinträchtigungen, die 25 Jahre unter künstlerischer Anleitung des Vereins AuE-Kreativschule im Sprengelmuseum gearbeitet haben. Im Laufe der letzten fünf Jahre konnte die artothek Hannover viele hannoversche Künstler:innen und deren Werke für den Leihbetrieb gewinnen. Leihgaben aus dem Kunstschatz der Stadt Hannover, der Galerie Feinkunst und der Sparkassenstiftung ergänzen das Angebot.

Die artothek lädt ein, sich über Kunst auszutauschen, Kunst auf sich wirken zu lassen, zu genießen und immer wieder neu für sich in den eigenen vier Wänden zu entdecken. Für einen Jahresbeitrag von 60 Euro können sich Privatpersonen alle drei Monate ein neues Bild ausleihen. Einen Überblick über das Bilderangebot und die Künstler:innen gibt die Website der artothek. Mit einem Klick lässt sich das Lieblingsbild gleich online reservieren. Für Firmen, die ihren Geschäftskund:innen oder Mitarbeiter:innen wechselnden Kunstgenuss bieten möchten, gibt es einen individuellen Bilderservice.

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Foto: Andre Germar

HAUPT- UND NEBENWEGE – eine Ausstellung von Werken autistischer Künstler:innen
03. November – 26. November 2023

Im Mittelpunkt der Ausstellung „Haupt- und Nebenwege“ steht der kunstschaffende Mensch und seine einzigartige Art der künstlerischen Wahrnehmung und Ausdrucksweise. Viele autistische Menschen sehen die Welt anders, sehen Dinge, die neurotypische Menschen so nicht wahrnehmen. Kunstwerke von autistischen Künstler:innen ermöglichen es die bisherige oder klassische Sichtweise auf Kunst in Frage zu stellen, neue Wahrnehmungswege zu gehen, vertraute „Hauptwege“ zu verlassen und vermeintliche „Nebenwege“ zu wagen. Eingefahrene Sichtweisen erweisen sich als brüchig, „Nebenwege“ eröffnen überraschend Neues.

Ein Eintauchen in die Werke von autistischen Künstler:innen ist auch eine Brücke zum Menschen hinter dem Werk, zu seiner Sicht der Welt, die ihren Platz hat – gleichwertig zu denen anderer Kunstschaffenden und gleichwertig aus der Sicht der Kunstbetrachtenden. Haupt- und Nebenwege verschieben sich: Hauptwege werden zu Nebenwegen und umgekehrt.
Die gewohnten Wege verlassen, neugierig und offen sowohl Neues als auch Anderes entdecken. Gemeinsam einen Weg gehen, beiseitetreten, eine neue Perspektive einnehmen und wieder mit neuer Inspiration weiterlaufen. Dabei geht es im wortwörtlichen Sinn um Wege, aber eben auch um gewohnte Sichtweisen auf das Leben im Ganzen.

Teilnehmende Künstler:innen: Angelika Bienst, Uwe Breckner, Stefanie Bubert, Matthias Elsen, Michael Golz, Till Kalischer, Dr. Peter Schmidt, Paul Kai Schröder, Marina Sonnenberg, Anton Suvorov, Philipp Wewerka, Michael Witte. 

Zur Ausstellung ist ein Folder entstanden mit Arbeiten und Informationen zu den Künstler:innen sowie Texte und Fotos zur Ausstellung. Zum PDF 

Fotos: Andre Germar

Vielen Dank
für die Leihgaben und das Vertrauen:

Die Schlumper, Hamburg
Galerie der Villa, Elbe-Werkstätten GmbH, Hamburg
Galerie ART CRU, Berlin
Kunstwerkstatt Mosaik, Berlin
Atelier 23, Lebenshilfe Gießen, Gießen
Forum Gestaltung e.V., Magdeburg

Vielen Dank

an Joanna Schulte und Boris von Hopffgarten für die Mitarbeit und die Kuration, 
an Katharina Dietz und Herbert Schwaab, akku – Autismus, Kunst und Kultur e.V., 
an Franziska Saniter, artothek Hannover e.V., 
an Dennis Hüser, Grafik wirgestalt, 
an Andre Germar, Fotograf

Vielen Dank
für die finanzielle Unterstützung:

Aktion Mensch, Klosterkammer Hannover, Bezirksrat Vahrenwald-List, Sparkasse Hannover 

aktion mensch
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